Eichener See - Mythos der Natur
Im Schopfheimer Ortsteil Eichen findet sich ein Mysterium der Natur - ein See der auftaucht und wieder verschwindet.
1942 wurde der See mit einer Größe von 8,43ha als Landschaftsschutzgebiet und 1983 mit einer Größe von 3,75ha als Naturdenkmal ausgewiesen. Der Schutz dien im Wesentlichen der Erhaltung des Kiemenfußkrebses (Tanymastix lacunae) und seines Lebensraumes.
Seit 2005 ist dieser Karstsee auf als Flora-Fauna-Habitat unter europäischen Schutz gestellt.
Wann der See auftaucht, ist nicht vorherzusagen, meist ist es im Winter und Frühjahr. Messungen ergaben, dass das Wasser bei Austritt um etwa 8-14 cm pro Tag steigt. Nach etwa 2-5 Wochen ist der Höchststand erreicht. Dann erreicht der See eine Länge von 250m und eine Breite von 130m. Der Pegel kann auf bis zu 2,5m steigen.
Doch wie entsteht der See? Zeit für etwas theorie.
Der See bildet sich durch das Zutage treten von Grundwasser in einer Doline.
Dolinen sind natürliche, meist trichterförmige Einstürze oder Mulden, die entstehen, wenn an Wasserversickerungsstellen Kalk aufgelöst und Erdreich angeschwemmt wird. Im Untergrund des Eichener Sees gibt es undurchlässige Schichten - sogenannte Grundwasserstauer, in etwa 40m Tiefe.
Das dort in Höhlen und Gängen stehende Grundwasser wird bei Starkregen oder Schneeschmelze, durch die sich schnell füllenden Hohlräume oberhalb der stauenden Schichten, an die Oberfläche gedrückt.

Die Sage über den Eichener See
Tragisch endet die Sage vom Eichener See, auf die sich die Fasnachtsclique "Seewichte" bezieht.
Die Sage berichtet von einem Palast, in dem kleine Männchen leben, angefüllt mit Gold, Silber und Edelsteinen.
In einem trockenen Jahr, in dem die Felder verdorrten, schloss ein Bauer einen Pakt mit diesen Wichten: Sie sollten die Felder bewässern und so die Ernte retten. Im Gegenzug wollte er ihnen seine jüngste Tochter übergeben.
Doch die Tochter versuchte mit ihrem Liebsten zu fliehen. Da erscholl ein gewaltiges Rauschen, Bliten und Donnern, der See überschwemmte alles und riss das Paar in den Tod.
Noch heute sagen die Bauern, steigt der See an, erinnern uns die Wichte an den Verrat.
Weitere Informationen über die Urzeitkrebse, den See und den aktuellen Pegelstand findet ihr unter: www.eichen.schopfheim.de oder im Flyer des Landkreises Lörrach.

